Einfacher ist besser als besser

Einfacher für den Nutzer ist schwere Denkarbeit für den Entwickler.

Dabei gab es mal die gute alte Zeit, da hatte der InternetExplorer eine Verbreitung von fast 100% und die meisten Monitore eine Auflösung von 800×600 Pixeln. Daraufhin wurden Webseiten „optimiert“.

Ob die User das so wollten oder nicht. Man wurde einfach nicht gefragt. Der Nutzer hatte keine Chance. „Friss oder stirb“ war die Devise.

Heute machen es sich manche Kollegen noch immer so einfach, obwohl viel mehr möglich ist und man auch sehr viel mehr über die Bedürfnisse und Wünsche der Nutzer weiß. Es gibt zahlreiche öffentlich zugängliche Studien, es gibt die WCAG 2.0 die in Bezug auf Nutzbarkeit mt unterschiedlichen Auflösungen und Geräten beachtenswerte Empfehlungen gibt und es gibt mehr vorgefertigte Lösungen als je zuvor. Jakob Nielsen ist seit vielen Jahren aktiv und seine Thesen werden öffentlich dsikutiert.

Heute bleibt es jedem Entwickler selber überlassen, ob er Nutzerbedürfnisse berücksichtigt oder nicht und die Nutzer sind nicht mehr die Dummen.

Sie haben heute nämlich die Wahl: es gibt inzwischen einfach zu viele gut gemachte Webseiten, als dass ich mich noch über bequeme „Webmaster“ ärgern müsste.

Wenn ihr also Traffic auf Euren Webseiten (oder denen Eurer Kunden) wollt, macht es den Benutzern einfach, setzt intelligente Layouts ein, die sich an die Bedürfnisse der Nutzer anpassen.

Viele erschließen sich das Web aber auch auf anderem Weg: immer mehr Apps bieten gegenüber einer Webseite kaum einen Mehrwert. Dennoch werden sie verwendet. Vielleicht sind die Webseiten gar nicht immer so attraktiv, wie die Ersteller sich das erhofften.

Der Vorteile der meisten Apps: sie lassen sich von „Idioten“ bedienen. Ich bin einer von denen, denn ich will nicht, dass ich über das Konzept einer Website nachdenken muss. Einfacher ist besser als besser und lasst mich nicht nachdenken, wenn ich Eure Webseiten besuche.

Damit die Nutzer nicht denken müssen, müssen die Köpfe der Entwickler um so mehr rauchen:

Unser Job ist vielfältiger geworden und darum auch interessanter. Die Herausforderungen sind mehr geworden, aber auch die Werkzeuge sind mächtiger.

Daher braucht man heute nicht länger, um eine Webseite zu erstellen als früher, obwohl moderne Seiten flexibler auf das Verhalten der Nutzer reagieren.

Deswegen zählt für mich auch das Kostenargument nicht.

Um aber doch noch ein Wort zu den Kosten zu sagen: wer ein Design in Pixeln abliefert, sollte das zu dem Preis anbieten, wie 1&1 den Homepagebaukasten – da kriegt man nämlich dasselbe und das ist auch dasselbe wert.

Um es mal plakativ und provokant zuzuspitzen.

Andere Meinungen zu diesem Thema in der XING-Gruppe „Webdesign und Usability„.

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